Lascaux Open Air
Heute gibt es etwas, was man nicht überall sehen kann.
Im Tal vom Coa,
einem Nebenfluss des Douro, haben einige besondere Steinzeitmenschen
gewohnt.
Sie haben das Tal zum Worpswede Portugals erhoben.
Deshalb
ist ein großer Teil des Tales unter Schutz gestellt und darf nur mit
autorisiertem Führer im Geländewagen betreten werden.
Man soll Tage
vorher per Telefon
einen Platz reservieren, was ich natürlich nicht gemacht habe.
Ich
steuere zuerst die Tourist-Info an, aber die verweist mich an das Museum.
Also weiter ins Museum von Vila Nova de Foz Coa.
Das liegt aber außerhalb der Stadt.
Ich
habe Glück! Um 13,30 Uhr ist noch ein Platz frei.
Da habe ich ja einige Zeit totzuschlagen. Stadtrundgang ist nicht
bei dem Wetter.
Und der Treffpunkt ist ne halbe Stunde von Foz Coa
entfernt. Also Treffpunkt suchen und die Zeit im Wagen absitzen.
Dieses Bild habe ich gut 2 1/2 Stunden lang
genossen.
Zur Führung lässt der Regen wenigstens etwas nach, aber ohne Schutz ist
immer noch nicht zu empfehlen.
Die Dame fuhr uns also zu einem besonderen Platz und erläuterte uns an
verschiedenen Stationen die Bilder.
In einem Gebirge gibt es ja öfter mal solche gebrochenen Steine.
Aber
hier im Tal hat jemand vor etwa 25 000 Jahren seine steinzeitlichen Graffiti
hinterlassen.
Nun kann man natürlich lange darüber nachdenken, warum die
Steinzeitler sich die Mühe gemacht haben, solche Bilder in
Stein zu meißeln. Eine schlüssige Erklärung gibt es noch nicht. Jagdglück
heraufbeschwören, Götteropfer, Schmiererei, Kunstsinn?
Obwohl genug
Abbruchkanten da sind, hat man aber immer mehrere Bilder übereinander
graviert.
In welchem zeitlichen Abstand die einzelnen Lagen entstanden,
lässt sich auch nicht klären.
So ist hier ein Pferdekopf zu sehen, das ganze Pferd käme aus einem Foto
nicht mehr raus, denn da sind noch andere Linien.
Bei genauer Betrachtung und wenn der Stein trockener wäre, ist hier ein
dreiköpfiges Pferd dargestellt, wie wenn der Künstler
die Bewegung mit
einfangen wollte.
Weltweit einzig unter Steinzeitkunst ist die Darstellung eines Fisches
(links ist der Stein abgebrochen).
Dafür enthält der Fisch Details, die
andere Tiere nicht haben (Augen, zackige Rückenflosse).
Und mit solchen
Zeichnungen hat unsere Führerin unseren Blick sensibilsiert.
Im Museum in einem Duplikat sind natürlich die künstlichen Linien etwas
verstärkt und dadurch deutlicher.
Ob der Künstler gleich in seiner Ateliershöhle gewohnt hat? Ist etwas
eng.
Und dann geht es das Douro-Tal runter.
Der Douro, der bei Porto ins Meer fließt, ist jedem bekannt,
jedenfalls sein Hauptprodukt.
Überall wird Wein angebaut, überwiegend
für den bekannten Portwein, der nur aus dieser Region kommen darf!
Ich will noch Vila Real mitnehmen. Auf dem Weg zum Campingplatz
komme ich direkt am Mateus-Palast vorbei.
Wie praktisch, dann habe
ich den schon mal. Eintritt in den Park 8,50 €, mit Palast noch mehr!
Für ein Foto vom Palast zu teuer.
Und so ergibt sich der Blick ins Tal von
meinem Campingplatz aus. Ich hoffe, dass es morgen klarer wird.