Unterirdische Templer Versalzen Steingräber am Strand
Die Überschrift macht schon Sinn, aber in Etappen.
Heute
habe ich mich mit dem Krefelder ausgetauscht. Er ist 90 Jahre alt, lebt seit 50 Jahren
mit nur einem Bein, hat sich
vor 20 Jahren mehrere Steißwirbel gebrochen,
sodass kein Arzt mehr operierte, weil er ja doch den Rest seines Lebens im
Rollstuhl
verbringen muss. Und dann hat er noch nen Herzschrittmacher.
Hoffentlich habe ich mehr Glück im Leben.
Aber er hat sich
zurückgekämpft und will jetzt, wie er sagte, durch Portugal wandern. Viel
Erfolg!
Der Himmel ist heute zugezogen und es ist 13° frisch.
Höhlenwetter.
Es ist ja schon Tradition, zu einem Urlaub gehört
mindestens eine Tropfsteinhöhle.
In der Region um Alvados herum gibt es
keinen oberirdischen Fluss, allerhöchstens mal im Winter in der Regenzeit.
Dafür ist der Berg von Höhlen und Flusssystemen durchzogen.
In Mira de
Aire ist die größte Höhle auf 600 Meter erschlossen. Dabei überwindet man
111 m Höhenunterschied.
Unsere Führung bestand aus einer Klasse, zwei Spaniern und mir.
Der arme
Höhlenführer erzählte also alles 3 mal. In der Reihenfolge lag ich immer
vorne und danach schickte er mich alleine zum
nächsten Treffpunkt. So
konnte ich viele Bilder und meist ohne Menschen knipsen.
Einziger Haken:
er war Raucher und sprach mich natürlich immer direkt an.
Das ist kein
Bild aus einer Kirche, sondern eine Höhle läuft oben in so einer Kuppel aus.
Natürlich "die Kathedrale".
Ansonsten gibt es viele Tropfsteinformationen, die teilweise von den
Betreibern arrangiert wurden.
Hier bei der "Orgel" gibt es natürlich auch
leise Musik.
Ist doch beeindruckend, oder?
Durch andere Mineralien, die sich in die Tropfsteine mischten, gibt es
unterschiedliche Farben.
Die längsten und damit ältesten Tropfsteine sind in diesem Vorhang, der
immerhin 5 m lang ist.
Bei einem Schnitt von 1 mm/1000 Jahren kann man
sich das Alter vorstellen.
Das ist
natürlich nur eine kleine Auswahl meiner Fotos!
Den Höhlenrundgang schließe ich mit der Höhle der Spaghettis ab.
Hier ist
es kein Kalk, sondern andere Mineralien, die ringförmig
auskristallisieren. So entstehen dünne Rohre.
Nun müssen wir die 111 Meter wieder hoch, aber dafür gibt es einen
Fahrstuhl.
Um die Wartezeit zu verkürzen, haben die einige Springbrunnen
installiert.
Und in Vitrinen einige geöffnete Drusen ausgestellt.
Und oben gibt es dann noch einige Fossilien und Minerale.
Solch ein
Trilobit könnte die Ichnofossilien geschaffen haben, die ich im
Arouca-Nationalpark gesehen habe.
Und über dem Höhleneingang steht diese Windmühle. Wo ist Don Quichote?
Vom Campingplatz aus musste ich wieder Richtung Fatima fahren. Deshalb
kommen mir jetzt wieder einige Hundert Pilger entgegen.
Hoffentlich die
letzten!
Daür ist das Wetter wieder herrlich.
Nein, es ist wirklich nicht Abrantes. In Alcobertas habe ich also meine
Kapellen-Anta.
Die frühen Christen mussten ähnlich wie der IS heute alle
nichtchristlichen Stätten zerstören oder umgestalten.
Hier haben sie ein
Steinzeitgrab, bei uns Dolmen, hier Anta genannt, zu einer christlichen
Kapelle umgebaut.
Ich nehme an, dass die Kirche Santa Maria Madalena
später dazu gebaut wurde.
So sieht die Anta alleine aus.
Von der Kirche links hat man Zugang.
Und hier ist dann das christliche Beiwerk eingefügt worden.
In Rio Maior fließt aus einem Berg ein Fluss. Nichts Ungewöhnliches soweit.
Aber der Kalkberg enthält ein Steinsalzlager, der Fluss ist also hochgradig
salzig.
Im Sommer wird das Wasser in diese Becken verteilt und der Sonne
ausgesetzt.
Das Wasser verdunstet und es bleibt mikroplastikfreies Salz
zurück.
Ich hoffe, die Becken werden vorher noch gereinigt!
Im Sommer wird man wohl mehr solcher Salzhäufchen zu sehen kriegen.
Diese Holzhütten wurden zum Aufbewahren der Geräte und als Verkaufsflächen
für das Salz errichtet.
Denn die Saline betreibt keine Firma, sondern
einzelne Kleinbauern.
Auch heute findet hier lebhafter Verkauf statt,
aber das Salz macht nur noch einen kleinen Teil des Umsatzes.
Und meist
ist es nur Zugabe bei den Fressbuden.
Schade, in Portugal gibt es
anscheinend nur grobkörniges Salz, feines Salz kannten die nicht.
In Alcobaca steht ein weiteres Templer-Kloster.
Wie in Tomar ist mein
erster Gedanke, dass man ein UNESCO-Weltkulturerbe besser pflegen könnte.
Nur hier ist es tatsäch das richtige Kloster.
Aber nur die Seite. Von vorne sieht es gut gepflegt aus.
Das ist die Klosterkirche, also anders als in Tomar das auffällige Zentrum
der Anlage.
Dafür ist sie innen sehr schlicht.
Aber ich war ja nur auf der
Durchreise. Einen weiteren Rundgang durch ein Templer-Kloster brauche ich
nicht.
Also weiter nach Nazaré.
Das ist das Gold von Nazaré. Man sieht, ich bin wieder am Atlantik gelandet.
Und es wird auch schon etwas algarvischer.
An der Spitze des Steilufers steht eine Burg und man sieht ganz schön
Brandung im Meer.
Da scheint in der Steilwand eine sehr harte Schicht eingelagert zu sein. Das
steht etliche Meter über.
Ich möchte nicht mein Auto darauf parken!
Und für Adrenalin-Junkies wäre campen auf der Spitze wohl ein Highlight.
Ist das nicht schön? Zwischen der Tropfsteinhöhle und der Saline ist das
Zentrum des reinen Chaos.
Da lasse ich es auch!