Best of Steilküste
Die heutige Nacht habe ich auf dem Campingplatz in Lagos zugebracht.
Gleich um die Ecke liegt der Strand Ponta da Piedade. Na, denn, da fahr ich
natürlich hin.
Wen überrascht es? Da gibt es einen Leuchtturm. Sehen die in Portugal alle
gleich aus?
Ähnlich wie in Cascais gibt es hier auch Meeresdurchbrüche mit darüber
erhaltenen Landbrücken.
Hier gibt es aber mehrere davon. Aber ohne
größere Kraxeltour ist nur das Tor hier zu knipsen.
Stimmt, das Inferno
fehlt hier. Aber ich glaube, das liegt daran, dass der Wind deutlich
nachgelassen hat.
Und es ist seit gestern T-Shirt-Wetter und heute sitze
ich zum ersten Mal noch vor dem Wagen, obwohl die Sonne längst weg ist.
In dieses Kunstwerk kann man viel rein-interpretieren.
Gestern habe ich mich überzeugt, dass die in Alcalar wirklich montags
geschlossen haben. Aber heute ist ja Dienstag.
Auf ihrer Beschilderung
gehen die immerhin bis Monumento 9, ich bin nicht so weit gekommen beim
Nachzählen.
Da ist einmal das wieder errichtete Grab aus dem 3.
Jahrtausend v.Chr..
Dann diese Demonstration der Steinzeittechnik.
Und ein zweites wieder errichtetes Grab aus dem 3. Jahrtausend v.Chr..
Der Unterschied ist, dass es hier oben geöffnet ist, damit man reinsehen
kann.
Das ist nicht original Steinzeit, Eisengitter waren noch nicht
erfunden!
Und dann dieser Kalkofen. Für mich sind das keine 9 Stationen, da bleiben
noch Finger über!
Dann eben weiter nach Silves, der früheren
Hauptstadt der Provinz Al-Gharb.
So nannten die Araber nämlich diese
Gegend. Durch diese herausgehobene Stellung erlebte Xelb oder Silves viele
Kämpfe und
war mal arabisch, dann portugiesisch und das wechselte noch
einige Male hin und her.
Heute lebt Silves vor allem von der
Korkproduktion, aber da sieht man nichts von.
Die Algarve insgesamt ist gespickt mit brütenden Störchen.
Die ziehen da
anscheinend nicht nur im Frühling und Herbst durch, sondern viele leben hier
auch im Sommer.
Feuchtgebiete gibt es genug in Meeresnähe.
Das ist der Anblick, den man von Silves erhält. Fast der ganze Berg ist ein
Kastell.
Die Innenanlagen sind nur als Ruinen übriggeblieben.
Aber hier
demonstrierte man, dass die Burg logischerweise maurische Elemente aufwies.
Gleich nach der endgültigen Vertreibung der Araber beseitigten die Silver
die heidnischen Elemente.
Die Moschee wurde geschleift und eine mächtige
Kathedrale darüber gebaut. Die heißt natürlich Sé.
Vor dem Rathaus steht dieser Gruß aus dem Mittelalter.
Es ist ein
Pelourinho, also ein Schandpfahl. Bei uns eher als Pranger bekannt.
In dieser Gasse lebten die Juden von Silves.
Und das hier soll ein einmaliges Beispiel für die manuelinische Baukunst
sein, das Cruz de Portugal.
Benannt ist der Baustil nach dem
portugiesischen König Manuel I. (reg. 1495–1521), der viele Ornamente
forderte.
Vielleicht ist auch nur das Kreuz selbst manuelinisch?
Von da sieht man die Windmühle oben auf dem nächsten Hügel. Da muss ich
nicht hoch.
Nach meinen Informationen sind die schönsten Steilküsten
im Bereich Carvoeiro - Benagil -Armação de Pêra anzusehen.
Eigentlich
empfehlen viele, den Strandweg von Carvoeiro bis mindestens Benagil zu Fuß
abzugehen.
Und wie komme ich zurück? Vielleicht mit einem Touriboot?
Ich entscheide, drei Auto-Stopps zu machen und nur jeweils etwas Weg
abzugehen.
Das ist also der Abschnitt bei Carvoeiro. Man sieht Steilküste Bucht an
Bucht.
Und dieses Phänomen, das ich schon aus wärmeren Ländern kenne. Warum müssen
die Schnecken alle nach oben krabbeln?
An einigen Stellen hat das Meer sich unter die Küste gebuddelt. Und manchmal
ist dann iirgendwo das Land eingebrochen und hat so
einen Trichter bis
zum Wasser runter geschaffen.
Da geht es ganz schön ab, aber hier höre ich keine Brandung. Und weiter
einsehen geht nicht wegen der Absperrung!
Auch in der Steilküste gibt es viele Höhlen, die aus etwas weicherem Gestein
bestanden.
Ansonsten gräbt sich das Meer auch unter die Küste und trägt sie immer
weiter landeinwärts ab.
In Benagil sieht es auch nicht viel anders aus. Stimmt schon, beeindruckende
Steilküste!
Ein schöner Verdienst für ehemalige Fischer: Touristen vom Meer an die
Steilküste führen.
Diese Höhle geht ganz schön weit ins Land rein.
Manchmal ist auch auf dem Meer Rushhour. Wie lösen die Portugiesen so viel
Verkehr bloß ohne Kreisverkehr,
der hier ja wie eine Wunderwaffe
eingesetzt wird.
In Höhlen in der Steilwand haben viele Vögel ein ideales Quartier gefunden.
Hier sind es Tauben.
In Armação de Pêra habe ich jedenfalls den schönsten Strand gesehen. Diese
Bucht ist mit dem Auto erreichbar.
Das
liegt wohl auch daran, dass hier die kleine Wallfahrtskapelle nossa Senhora
da Rocha liegt.
Aber heute hatte sie geschlossen, also keine Wallfahrt.
Zu guter Letzt
noch eine biologische Erkenntnis:
Kakteen leihen sich Blüten von Winden
aus. Steht dem Feigenkaktus aber!
Und dann hat mich auch noch der nächste Campingplatz einfach abgelehnt.
Im Auto schlafen geht bei uns nicht!
Also noch eine Stunde weiter fahren
bis kurz vor Faro.