Jurassic Park und mehr
Heute Nacht ging ein kräftiger Sturm über mich her und es regnete auch.
Aber heute morgen ist alles wieder bereinigt und manchmal kommt sogar die
Sonne durch.
Übernachtet habe ich auf dem städtischen Campingplatz von
Peniche - kostete nur 5 €, aber hatte alles außer WLan.
Gleich geht´s los auf die Halbinsel Peniche. Der Leuchtturm hier ist für die
Schifffahrt unersetzlich gewesen.
Denn sonst endete die Überreise von Amerika womöglich an diesem kleinen
Hindernis.
Man sieht noch die Brandung, Restbestand von heute Nacht.
Dieser vorgelagerte Felsen erinnert die Penicher an ein Schiffswrack kurz
vor dem Untergang.
Historisch gesehen kannten sie sich damit gut aus.
Man kann sehen, wie tief dieser Felsen bereits unterspült ist. Und wie hoch
die Gischt manchmal spritzt.
Beruhigend zu wissen, dass senkrecht oben
drüber das Restaurant steht.
Während dieser Aufnahmen war auf dem ganzen
europäischen Kontinent mehrere Minuten lang kein Mensch weiter westlich als
ich.
Kam das durch die Nachrichten?
Früher reichte das Wasser auch mal bis hier oben. Da hat die Brandung
von diesen
Steinen abgetragen.
Ein natürlicher Irrgarten, garantiert der westlichste
in Europa.
Diese Möwe interessiert das gar nicht. Sie unterhielt sich mit ihrem Partner
zwei Steine weiter.
Oben auf den Steinen wachsen ganz ansehnliche Pflanzen.
So etwas kenne ich nur aus Blumentöpfen.
Diese Flockenblume hat mehr als 5 cm Blütengröße.
Natürlich reißt die Brandung auch mal solche Steinpakete raus.
Auch die Gruta de Furninha hat das Meer ausgespült. Hier hat man Fundstücke
aus der Steinzeit bis zur Bronzezeit gefunden,
Vermutlich diente sie als
Begräbnisstätte.
Auf dem Rückweg kam ich am Fort vorbei. Bis zur Nelkenrevolution 1974 diente
es noch als Gefängnis.
Dieser Wegweiser weist eindeutig in die Richtung, wo bei Lourinha der
Dinopark steht.
Ich gestehe, mich interessieren die Viecher.
Schon auf dem Dach vom Eingang erhält man einen Eindruck in die Größe
einiger Arten.
Im Eingangsbereich ist auch ein kleines Museum
eingerichtet.
In Bairro waren es ja noch Elefantenfußsaurier, Bei diesem Abdruck ist aber
mehr Vorsicht geboten.
Es ist ein Vogelfußabdruck, also ein Raubsaurier -
gottseidank gewesen.
Mittlerweile gibt es zwei Arten, die Lourinha im Namen tragen.
Das Ding reicht mir auf Augenhöhe und ist nur ein Oberschenkelknochen eines
Lourinhasaurus.
Und im Park ist dann Jurassic-Park. Den Raptor kennt man ja aus dem Film.
Aber der Baby-Triceratops ist doch zum Knuddeln, oder?
Dafür sind die Warnschilder ja wohl deutlich genug!
Und dann wollte
ich nach Lourinha ins dortige Museum, um ein bisschen mehr über die Funde in
der Gegend zu erfahren.
Es gab auch einige Hinweisschilder, aber nicht
immer an entscheidenden Stellen.
Schließlich parkte ich auf einem großen
Parkplatz, zu dem mich das letzte Schild wies.
Erst durch Befragung bekam
ich heraus, dass das Museum noch 500 Meter weiter ist.
Ich komme an und
die schließen gerade wegen Mittagspause.
Zwei Stunden warten? Das
Haus sah mir sehr klein aus. Dann muss eben das Museum im Park reichen.
Also weiter nach Mafra. König Joao legte 1711 ein Gelübde ab. Weil er schwer
krank war oder weil sein Sohn geboren wurde, ist nicht
mit überliefert
worden. Aber er hielt sein Gelübde und baute das Nationalschloss, die größte
Schloss- und Klosteranlage Portugals.
Gut, dass er aus seiner Kolonie
Brasilien viel Gold beziehen konnte. Für ihn, nicht für Brasilien!
So sieht der Kirchenteil von innen aus.
Ich bin in keiner Tropfsteinhöhle, diese Kuppel gehört tatsächlich in eine
Kirche!
Ob Maria wohl jemals in ihrem Leben so gekleidet war?
Und jetzt kommt die Enttäuschung des Tages: Sintra.
Erst mal folge ich
dem Navi ins Zentrum. Abgesperrt!
Aber ich finde nen Parkplatz und laufe
am Rathaus vorbei.
Auch das Nationalschloss kann ich sehen, der Weg dahin sieht mir aber nicht
lohnend aus.
Eigentlich suchte ich ja das Schloss Pena. Ach so, das liegt auf
einem anderen Hügel.
In meinem Plan steht die Straße, die da hinführt.
Also Navi, los gehts. Plötzlich lande ich in einer Einbahnstraße ohne
Wiederkehr,
auch wenn das Navi mich ständig drehen lassen wollte. Als ich
endlich eine Straße fand, auf die ich aus dieser Einbahnstraße raus
konnte, sagte das Navi, dass ich jetzt 20 Minuten bis zum Ziel brauche.
Jetzt also lieber nach Beschilderung fahren.
Aber auf die ist auch kein
Verlass. Ich gebe auf.
Wenigstens von unten bei meiner Abreise kann ich es sehen. Reicht hin.
Dafür finde ich auf Anhieb den Strand Praia Grande und sogar einen
günstig gelegenen Parkplatz.
Auch die Treppe ist da - aber wegen
Baufälligkeit gesperrt.
Dabei führt sie an einer Steilwand vorbei, auf der Saurierspuren senkrecht
den Berg hoch laufen.
Natürlich nur, weil die Schicht später senkrecht
aufgefaltet wurde. Das dürften die Spuren mit Tele aufgenommen sein.
Und zu guter Letzt noch das Cabo da Roca.
Kein Vergleich zu Peniche,
aber für die Lissaboner sicher ein lauschiges Plätzchen. Aber windig!
Und jetzt campe ich also in Cascais, aber bei Noucha will ich mich nicht
melden.