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Abschluss-Anmerkungen

Impressum


Lauter tote Steine - richtig belebend

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Die Nacht habe ich auf dem Campingplatz Birnau verbracht.
Da liegt es auf der Hand, mal eben die Wallfahrtskirche Birnau aufzusuchen.

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Von innen ist sie jedenfalls geschmackvoll eingerichtet.

Dann geht es aber gleich weiter nach Überlingen.
Wettermäßig kann ich die Stadt nicht empfehlen. Es gab dunkle Wolken und die ganze Zeit donnernden Applaus von oben. Dazu später!

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Ansonsten ist sie aber eine der hübschen Bodenseestädte. Von ihrer Befestigungsanlage ist noch einiges erhalten.
Hier ist es das Aufkircher Tor, durch das ich auch tatsächlich in die Stadt eingefahren bin.

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Oder der Gallerturm, von dem man eine gute Aussicht hätte, wenn nicht...

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Dieser Hohlweg verläuft in weiten Teilen vor der Mauer. Links ersetzt er die sonst notwendige Stadtmauer.

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Und da steht mitten drin dieser schöne Turm, der gerade bis auf die Höhe der Umgebung reicht. Den Sinn hab ich nicht erfasst.

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Zentral liegt das Münster St. Nikolaus.

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Und so sieht es von innen aus. Naja, eben eine Kirche.

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Dieses Fachwerkhaus fand ich interessant. Sicherlich eine gestalterische Idee, von der Wärmedämmung wohl eher problematisch.

Und dann war da noch der Überlinger Stollen, der gleich hinter dem Bahnhof liegt. Und ich parke an der Kreuzung Bahnhofstraße.
Das ist also zu Fuß machbar und ich habe einen Plan aus dem Internet dabei.
Am Bahnhof also in die obere Bahnhofstraße und weiter.

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Nach 500 Metern erreiche ich den ehemaligen Eingang. Hier haben die kleinen braunen Männer aus Österreich und ihre Gefolgsleute
KZ-Häftlinge lauter Stollen in die Wand sprengen lassen, um die dort geplante Rüstungsproduktion bombensicher unterzubringen.
Im Prinzip also wie Mittelbau Dora in Nordhausen.

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Gleich daneben steht diese Gedenktafel.
Nach meinem Plan ist der heutige Eingang in die Anlage in der Goldbachstraße, 50 Meter parallel.
Der Nachteil: dazwischen liegt die Steilwand, in die der Stollen getrieben wurde und es gibt keine Treppe.
Also zurück und die Parallelstraße hoch, schließlich treibt mich die Neugier, auch wenn ich durch Nordhausen nichts spektakuläres erwarte.
Nach etwa 1 km immer noch kein Schild. Endlich ein Einheimischer, der mir erklärt, dass der Eingang über die Kneipe 50 m vor der
Gedenktafel ist. Ich habe kein Schild gesehen, aber die Neugier bleibt. Also wieder zurück und ....
Plötzlich sehe ich auf der Straße vor mir, dass ein Schauer auf mich zuwandert. Also schnell meine "Plastikplane" aus dem Rucksack holen
und aufdröseln. Da hält neben mir ein Auto und die Frau bietet mir an, mich in die Stadt mitzunehmen.
Das Argument ist stärker als die Neugier und sie setzt mich direkt vor meinem Parkaus ab. Also trocken geblieben!

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Als ich dann am Rand von Überlingen diese Stelle erreiche, hat der Regen wieder aufgehört.
Ich stehe am Rand, deshalb kann man schlecht nachvollziehen, dass hier ein komplettes Loch mit etwa 20 m Durchmesser und 10 m Tiefe ist.
Wie in Scheffau das kleine Loch ist auch diese Gletschermühle unter dem Eiszeitgletscher durch Schmelzwasser und Steine ausgeschliffen
worden. Hier vermutet man, dass durch eine hohe Gletscherspalte zusätzliche Fallenergie auf das Schmelzwasser übertragen wurde.
Anschließend deckte der Gletscher das Ganze komplett mit Moränenmaterial ab, die Bildung erfolgte also auf jeden Fall am Gletschergrund.
Deshalb wurde diese Gletschermühle erst 1984 entdeckt und freigelegt.

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Jetzt bin ich bei Sipplingen. Hier hat die Natur einen Steilabfall zum Bodensee geschaffen, in dem besonders harte Steine vereinzelt
die darunterliegenden weicheren Steine vor der Erosion schützten und so solche Figuren schufen.
Heute sind die obersten Schichten behandelt, um diese fünf bis zu 7 m hohen Figuren möglichst lange zu erhalten.
Diese hier tragen den Namen "sieben Churfirsten", Schreibweise wohl altdeutsch.
Mit ihren Mützen sehen sie sonst tatsächlich wie hochgestellte Kurfürsten aus und 7 ist nun mal eine magische Zahl.

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Diese Felsen am Ortseingang hat man Mutter und Kind genannt.

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Mami legt sogar ihren Arm schützend auf das Kind. Naja, Phantasie mus man haben.

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Mein nächstes Ziel ist Zizenhausen. Auf dem Weg liegt diese Auferstehungsgrotte mit dem Merkspruch rechts:
"Nur durch mich könnt ihr zum Vater kommen". Und vergesst nicht, die Kirchensteuer zu zahlen!

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Das ist aber mein wahres Ziel. In dieser Steinwand sind viele vom Menschen der früheren Zeit eingearbeitete Höhlen.
Man gab ihnen den Namen Heidenlöcher.

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Das Arbeitsprinzip: Hier sind immer harte Schichten und bröckelige Sandschichten beieinander.
Wenn man den Sand auskratzt, kann man leicht die harten Schichten rausbrechen und sich so rein arbeiten.

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So hart scheint der Stein nicht zu sein, ich glaube nicht, dass dieses Gesicht schon einige Jahrhunderte alt ist.

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Solche Höhlen sind dabei entstanden, wo man gut drin leben konnte.

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Auch einen solchen Verbindungsgang hat man geschaffen.

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Dieser Stein sieht interessant aus. Mich erinnert er an einen Ammoniten.

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Ich bin wieder weiter in Aach, wo der Aachtopf liegt. Es handelt sich um eine weitere Karstquelle wie der Blautopf in Blaubeuren.
Die Aachquelle soll mit durchschnittlich 8000 Liter pro Sekunde die stärkste Quelle Deutschlands sein.
Aber wieso ist hier das Wasser so trübe? Die Zuleitungshöhle wird nur 12 bis 19 km entfernt von der Donau gespeist, da gibt es keine Reinigung!
Von der Donau? Dabei fließt die Radolfzeller Aach doch nach Radolfzell, also in den Bodensee und damit in den Rhein.
Der Rhein klaut sich Wasser aus der Donau! Dazu mehr morgen.
Wozu mussten die Techniker den Rhein-Main-Donaukanal bauen und damit das Altmühltal verschandeln? Die Natur kennt diese Verbindung schon lange!

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Hier sieht man, mit welcher Wucht die 8000 Liter pro Sekunde aufsteigen.

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