2021   Übersicht

Brauschweig - Entstehung

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Brauschweig - in der Neuzeit

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Braunschweig - südl. Peripherie

22.5.2021 BS - Arche Noah Zoo

02.06.2021 Celle

03.07.2021 Göttingen

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07.07.2021 Stendal

13.07.2021 Tangermünde

18.07.2021 Himmelswege, Nebra bis Pömmelte

19.07.2021 Haldensleben usw.

31.07.2021 Potsdam Übersicht

31.07.2021 Schwielowsee Ferch Caputh

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02.08.2021 Potsdam Zentrum

03.08.2021 Potsdam Park Sanssouci

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07.09.2021 Lübeck - Travemünde

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02.10.2021 Reiterstadt Verden/Aller

04.10.2021 Clausthal-Zellerfeld

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Impressum


Residenzstadt Celle

Als Kellu („Siedlung am Fluss“) wurde Celle (vermutlich Altencelle) 985 erstmals urkundlich erwähnt. 
1292 gab Herzog Otto II. der Strenge Altencelle (Kellu, mittlerweile Ztellis genannt) auf, wo sich bereits im 10. Jahrhundert eine Wehranlage in Form des Ringwalls einer Burg befand.



Das ist die Gertrudenkirche, die erstmals 1326 erwähnt wurde, ihre Vorgängerin entstand vermutlich um das Jahr 1000.



Darauf weist dieser Gedenkstein in Altencelle hin.



Zur Tausendjahrfeier wurde eine Eiche gepflanzt, die hoffentlich 1000 Jahre alt wird.

1292 gab Herzog Otto II. der Strenge Altencelle auf. Diese Veränderung erzwang die zunehmende Verschlammung der Oberaller,
wodurch sie für die Schiffahrt bedeutungslos wurde.
Er gründete 4 km nordwestlich eine rechteckige Siedlung an der bereits bestehenden Burg. 1301 wurde das Stadtrecht gewährt.
Diese Entfernung demonstriert der Blick von der Gertrudenkirche zur Marienkirche, der heutigen Stadtkirche Celles.
Otto forderte die Bewohner auf, in das "novum oppidum nostrum Ztellis" (unsere neue Stadt Ztellis) umzuziehen.




Im Jahre 1378 wurde Celle unter Herzog Albrecht Residenz der Herzöge von Sachsen-Wittenberg.
In dieser Zeit wird auch die Entstehung der Stadtbefestigung von Celle mit einer Stadtmauer angenommen.
Von der Mauer ist nur noch dieser Rest am Schützenmuseum zu sehen.



Heute zieht die Stadt Celle, als das südliche Tor zur Lüneburger Heide, Touristen aus aller Welt an. Besonders, weil die Stadt im 2. Weltkrieg fast (Näheres hinten) vollständig
verschont wurde, bieten ihre gut erhaltenen Fachwerk-Altstadt und das Schloss mit einem der ältesten Theater Europas Anziehungspunkte für Touristen.
Die im Norden von der Aller umflossene Altstadt besteht aus gut 400 Fachwerkhäusern, die meist aufwändig renoviert wurden.
Dieses Gebäude Am heiligen Kreuz ist das älteste datierte Haus Celles, dessen Bau 1526 nachgewiesen ist.



Am Schloßplatz steht das alte herzögliche Reithaus.



Das Hoppener Haus von 1532



Am Markt steht dieses Gebäude-Ensemble.



Auch Seitenstraßen wie die Piltzergasse weisen eine Vielzahl an Fachwerkhäusern auf.



In der Mauernstr.



Die Marienkirche.



Entstanden ist das Celler Schloss um 980 als befestigter Wehrturm mit dem Charakter einer Wasserburg. Otto der Strenge baute die Anlage 1292 weiter aus.
Davon erhalten sind noch Kellergewölbe sowie die unteren Stockwerke des Wachturms. 1315 wird das eigentliche Schloss Celle als "Castrum Celle" erstmals urkundlich erwähnt
Ab 1433 residierten die Fürsten von Lüneburg im Celler Schloss. Im Jahr 1464 ermöglichte das Kornschifffahrtsmonopol einen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt.
Im Jahre 1705 verstarb der letzte Celler Herzog und vererbte das Fürstentum Lüneburg an die hannoverschen Welfen.
Celle gehörte nun zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. (Infos aus Wikipedia) .



Auf der Rückseite des Schlosses wird  mit ""Hengst Wohlklang in der Freiheitsdressur" auf die Reiterstadt Celle hingewiesen.
Bekannt ist Celle auch heute noch als Sitz des Niedersächsischen Landgestüts, in dem die im Pferdesport weltberühmten Hannoveraner Warmblutpferde gezüchtet werden.
Erstellt wurde die Plastik zum 250-jährigen Jubiläum des Landgestüts 1985.



Als Ersatz für den Verlust des Status als Residenzstadt erhielt Celle in den folgenden Jahrzehnten drei Verwaltungseinrichtungen: das Oberappellationsgericht, das Zuchthaus
und das Landgestüt. Das Oberlandesgericht steht am Schossplatz.



Daneben steht das Bomann-Museum für niedersächsische Volkskunde, Landes- und Stadtgeschichte.



Das Rathaus stammt in seinem nördlichen Teil noch aus der Gründungszeit. Natürlich wurde es im weiteren Lauf der Zeit überarbeitet.
Seit 1999 hat seine Funktion das neue Rathaus übernommen.



Der französische Garten scheint ein monotoner Wald zu sein.



Aber mit zahlreichen Beeten und diesem Teich ist durchaus Abwechslung vorhanden.



Am Eingang steht das Institut für Bienenkunde.



Dieses Denkmal im fränzösischen Garten weist auf eine skandalträchtige Person hin: Caroline Mathilde von Hannover (* 11. Juli 1751 in London; + 10. Mai 1775 in Celle)
Sie war Ehefrau vom König von Dänemark und Norwegen, Christian VII.
Nebenbei hatte sie eine Affäre mit dem Leibarzt Johann Friedrich Struensee, die allerdings von ihrem Mann toleriert wurde.
Louise Augusta, die mutmaßliche Tochter von Struensee wurde von Christian als sein leibliches Kind anerkannt.
Nach Intrigen am Hof (unterstellte Putschpläne) wurde sie dennoch 1772 geschieden und nach Celle verbannt.



Irgendwie komme ich an so etwas nicht vorbei!
Gedenktafel zur "Celler Hasenjagd". Was irgendwie nach einem belustigenden Spektakel klingt, ist in Wirklichkeit ein zynischer Name für ein Massaker.



Den Rest verrät die Inschrift des Gedenksteins:
"Am 8. April 1945 – vier Tage vor der Besetzung durch alliierte Truppen war Celle das Ziel eines großangelegten Luftangriffs.
Dabei wurde auf einem Rangiergleis des Güterbahnhofs ein Zug getroffen, der ungefähr 4000 Männer, Frauen und Jugendliche aus mehreren Aussenlagern des KZ Neuengamme
nach Bergen-Belsen bringen sollte.
Als diejenigen Häftlinge, die den Bomben entgangen waren, sich in Sicherheit zu bringen suchten, machten Angehörige der NSDAP und ihrer Formationen, der Wehrmacht,
Polizei sowie des Volkssturms (und wohl auch "normale" Celler Bürger) im Stadtgebiet und im nahegelegenen Neustädter Holz Jagd auf sie und richteten ein Blutbad unter
ihnen an. Etwa 500 der Überlebenden wurden von der SS schließlich zu Fuß nach Bergen-Belsen getrieben." (Ergänzung in Klammern nach anderen Quellen von mir!)
Leider hab ich einen ungünstigen Sonnenstand für ein Foto von der Tafel erwischt!

"Aus ungeklärten Gründen überließ die dezimierte SS-Bewachung einen Teil der Gefangenen der Wehrmacht und trieb etwa 500 (nach anderen Angaben über 2000)
weiter nach Bergen-Belsen. Auf diesem Todesmarsch erschoss die SS entkräftete Häftlinge, die nicht mehr weitermarschieren konnten, am Wegesrand.
Die andere Gruppe blieb in einer geräumten Kaserne in Celle zurück. Die Verantwortung für dieses „improvisierte Konzentrationslager“ bekamen ein für das Kriegsgefangenenwesen
zuständiger Hauptmann sowie die Stadtverwaltung, die für Verpflegung und ärztliche Versorgung der Gefangenen sorgen sollten.
Dies wurde nicht oder nur gänzlich unzureichend erledigt.
Bei der kampflosen Übergabe der Stadt am 12. April 1945 fanden die britischen Truppen Hunderte unversorgter Menschen vor, darunter zahlreiche Sterbende sowie Tote.
162 der Befreiten lieferten sie alsbald in ein Hilfskrankenhaus ein. Nach Angaben von Daniel Blatman erlebten nur 1500 der Häftlinge des Transports den Tag der Befreiung."
(aus Wikipedia.) Weitere Infos gibt es hier!



Während der Reichspogromnacht 1938 sah man nur deswegen von einer kompletten Zerstörung der Synagoge (das zweite Gebäude von rechts) ab,
weil Gefahr für eine angrenzende Lederfabrik sowie weitere Teile der historischen Altstadt bestanden hätte. Man musste eben Prioritäten setzen!

Otto Haesler (*13.06.1880 in MÜnchen, + 02. 04. 1962 in Wilhelmshorst/Potsdam) hat als Architekt in Celle seine Spuren hinterlassen.
Er gilt als Architekt des Bauhaus-Einflusses.



Das Direktorenhaus hat er 1930 für den Direktor des Gymnasiums Ernestinum entworfen.



Bis 1954 wurde das Gebäude seinem ursprünglichen Zweck entsprechend als Wohnhaus für Direktoren und Mitarbeiter des Gymnasiums Ernestinum genutzt.



Die Altstädter Schule entstand von 1927 bis 1928.
Für die NAZIs war der Baustil entartet und sie missbrauchten das Gebäude als Lazarett



Für den Rektor dieser Schule entstand parallel dieses Wohnhaus.



DIe Wohngruppe Waack (benannt nach dem Bauherrn) hat lt. Wikipedia als Besonderheit die Grundrisse als „gedoppeltes Einfamilienhaus“,
also übereinander gestapelte Maisonettewohnungen.



Am Stadtrand ist die Aller ein ansehnlicher Fluss, bis sie auf dieses Wehr trifft.



Das ist nicht gerade viel Wasser, was die Celler für uns Verdener passieren lassen. Aber die Aller hat ja noch mehr Nebenflüsse!


Ach ja, das liegt ja auch bei Celle: Kloster Wienhausen. Das Kloster wurde um 1230 gegründet.
1233 wurde die Klostergründung von Bischof Konrad II. offiziell bestätigt und ihm die seit Mitte des 11. Jahrhunderts dort gelegene Archidiakonatskirche mit allem Grundbesitz
und den Zehnten in mehreren Dörfern übertragen. Die Nonnen im Kloster lebten nach den Regeln der Zisterzienser.
Ab 1528 führte Herzog Ernst von Braunschweig-Lüneburg die Reformation in seinem Herzogtum ein. Das Kloster wurde – gegen den Widerstand der Klosterfrauen –
in einen evangelisch-lutherischen Frauenkonvent verwandelt. 1531 brach der Herzog durch Abriss der Propstei und aller Kapellen (mit Ausnahme der Allerheiligenkapelle) und durch
Einzug des Propsteiguts die Gegenwehr der katholischen Nonnen. Die zerstörten Gebäude wurden 19 Jahre später im Fachwerkstil wiederaufgebaut.
1555 wurde die Lüneburger Klosterordnung erlassen. 1587 wurde offiziell die erste evangelische Äbtissin eingesetzt.
Es wird berichtet, dass noch viele Jahre lang katholische Gottesdienste heimlich abgehalten wurden. (Quelle: Wikipedia) Mehr über das Kloster kann man hier erfahren

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