Leipziger Kampfplätze
Aber in der Stadt bin ich mit
baustellenbedingter Umleitung am Bahnhof angekommen und schlendere
gleich los Richtung Oper.
Das ist sie von der Seite aus gesehen, da
gibt es spektakulärere Operngebäude.
Aber äußerst historisch ist
dieser Platz. Hier haben sich vor der Wende zigtausende Bürger
versammelt,
gegen den Maulkorb protestiert und die DDR sturmreif geschossen.
Den Anfang haben
die Friedensgebete in der Nikolaikirche gemacht.
Die Leute haben aber nicht alle im Wasserbassin gestanden.
Der Augustusplatz grenzt an den Opernplatz an.
Im Hintergrund
steht das Gewandhaus.
Der Brunnen dort sieht auch vor dem Unigebäude gut aus!
In der Innenstadt steht am Markt, wie es sich gehört, das
alte Rathaus rum.
Direkt davor steht die alte Handelsbörse.
Das ist das alte Rathaus von Leipzig, das neue liegt
außerhalb.
Gegenüber in der
Passage ist Auerbachs Keller. Na, wer kann ihn noch einordnen.
Das ist der Eingang in der Passage. Auch die kriegen mal Post.
Hier
in Auerbachs Keller hat Mephisto in Goethes Faust die Studenten
verzaubert, das zeigt dieses Standbild und sein Gegenüber.
Na
erinnert Ihr Euch? Ich interessiere mich nicht so für Boxen.
Am Markt steht
noch ein
Ensembel ansehnlicher Häuser. Eins davon soll die Alte Waage
sein, aber Mephisto hat wohl das Schild entfernt.
Es ist das
Haus ganz rechts!
Dieses Gebäude enthielt die Schokoladenfabrik Riquet.
Auch die Thomaskirche hat ihren Anteil an den Friedensgebeten nicht
verweigert.
Das ist nur ein Nebeneingang. Die meisten Gebäude
dienten der Erinnerung an Bach, der hier Kantor war.
So, Innenstadt
ist abgegrast, also hin zu den Leipziger Verkehrsbetrieben und die
sagen, Linie 15, wie praktisch,
die fährt auch zum Campingplatz -
aber leider in der Gegenrichtung. Ein Ticket hab ich gekauft.
In der Tram
gibt es Automaten, die nur Hartgeld nehmen. Davon hab ich nicht mehr
genug.
Also auf Schusters Rappen zum Völkerschlachtsdenkmal, sind ja
nur 2,4 km.
So kann ich unterwegs
auch einen Abstecher zur russischen Gedächtniskirche machen.
Weil die Russen
schon mal Napoleon eine empfindliche Schlappe erteilten
und auch einen großen Anteil an
Opfern bei der Völkerschlacht
erlitten, durften sie noch vor Gründung der DDR eine
Gedenkkirche errichten.
Auch die Baschkiren kämpften mit den Russen. Sie erhielten
immerhin diesen Gedenkstein.
Und jetzt geht es durch das alte Messegelände zurück zur Prager
Straße und zum Denkmal.
Mit seinen 61 m Höhe
ist es das größte Denkmal Europas. Es wurden 120 000 Kubikmeter
Stampfbeton aus Granitporphyr verbaut.
Ganz oben stehen die siegreichen Heerführer.
Und unten kann man rein, aber dank Corona nur bis zur
Mitte. Den spektakulären Ausblick auf Leipzig gibt es nicht.
Dafür
sind mir 8 Euronen zu viel!
So und jetzt kann ich also mein Ticket
für die Heimfahrt einsetzen.
Mit hängender Zunge erreich ich meinen
Wagen, und schon setzen die ersten Tropfen ein.
Es folgte ein
Drei-Minuten-Schauer. Aber danach sitze ich wieder im Freien und kann
meine Bilder open air bearbeiten.
Übersicht
Leipzig, erster Tag
Wittenberg