Extras im Extertal
Und jetzt also ist das
Extertal dran mit seinen benachbarten Tourismusmagneten im Lipper Land.
Dor is ja noch ein externer Teil unserer Familie. So bestand
der erste Tag aus Besuch, den ich hier aber nicht darstellen werde. Ich habe
mit Nichten viele Gespräche geführt und wir haben den Abend mit einem
Grill mit regionalen Zutaten ausklingen lassen.
Aus welcher Region lass ich mal offen.
Dann am zweiten Tag ließen wir den Morgen mit Gesprächen vorbeifließen,
wörtlich gesehen, denn draußen schüttete es.
Am Nachmittag sah es besser aus. So
präsentierten sich mir die bis zu 40 m hohen Externsteine. Es handelt sich um Sandsteine,
die
aus den Sandablagerungen eines Flachmeeres aus der Unterkreide durch
Druck verfestigt wurden.
Wikipedia vergleicht diesen Sandstein mit
Meteora/Griechenland.
Durch die Plattenwanderung von Afrika Richtung
Europa wurden die Gesteinsschichten dazwischen verbogen und hier senkrecht gestellt.
In Blankenburg im Harz haben Verschwörungsprediger
so eine Erscheinung als
Ergebnis einer größeren Macht mit der Bezeichnung
"Teufelsmauer"
dem Pferdefuß angehängt, wie viele andere damals
unerklärliche Formationen.
Bei
den Externsteinen griff man nicht so tief zu einer Erklärung, aber
spirituell hat dieses Gebilde die Menschen schon angeregt.
Man sieht an den Menschenmassen, dass die
Externsteine Anziehungskräfte besitzen.
Funde belegen, dass dieses Gebiet seit
der Altsteinzeit, also seit 12 000 Jahren von Menschen aufgesucht wurde.
Seit dem Mittelalter bearbeitet der Mensch auch die Struktur der Steine.
Die Nazis bauschten die Bedeutung der Externsteine im Dienste ihres
Germanenkults auf.
Spirituell anregend ist der Anblick der
Steinreihe vor dem aufgestauten Teich der Wiembecke sicherlich.
Etliche Besucher haben auf der Wiese vor dem Teich ein Picknick
veranstaltet.
Durch Klüfte, die als Ausgleich bei der
"Faltung" entstanden, verwittern diese Sandsteine in der so genannten
"Wollsackverwitterung".
Da bleibt denn auch mal ein Brocken liegen,
wie dieser "Wackelstein.
Man erkennt, dass der TÜV auf einer Befestigung
des Steines bestand.
Von der anderen Seite sieht er relativ
harmlos aus, besitzt aber auch Bearbeitungsspuren.
Im Mittelalter wurde dieses 5 1/2 m hohe
Kreuzabnahmerelief eingraviert sowie auch links und rechts erkennbar
Kammern
eingearbeitet.
Für Besucher wurden feste Wege auch mit
Metallbrücken - angelegt, aber es ist ja Corona! Erstens muss man die Tickets
schon
am
Parkplatz lösen, also wieder zurück und dann - nur in Kleingruppen zu
Zehnt mit Mindestabstand hoch.
Nö, das sagt mir nicht so zu, auch wenn ich
eigentlich so angelegt bin, dass ich da hoch muss!
So viel Wartezeit
wollte ich nicht verbringen, denn ich will noch ein Ziel weiter. Okay, von
den Externsteinen führt ein Wanderweg
von 10 km dahin. Ich investiere
lieber noch einmal die üblichen 4 Euronen Parkgebühr und fahre weiter.
Es
soll ja Leute geben, die können nicht zwischen dem
Kaiser-Wilhelm-Denkmal und
dem Hermannsdenkmal unterscheiden.
Einer davon blickt mich morgens aus dem Spiegel an.
Da steht er also, das deutsche Pendant zu
Vercingetorix, den ich demnächst in Frankreich besuchen werde.
Das ist Hermann der Cherusker, Tarnname:
"Arminius". Deutschlands bekanntester Whistleblower. Er hat die
Römer verpfiffen.
Höhe des Denkmals:
53,46 m, Größe des Unterbaus: 19,86 m, Größe der Kuppel: 7,03 m, Größe der
Figur: 26,57 m,
Länge des Schwertes: 7,00 m. Höhe des Schildes:
10,00 m. Wer mehr über das Gewicht wissen will, soll selbst bei Wikipedia
nachforschen.
Er führte Varus und seine Truppe durch den Wald in einen
Hinterhalt und fügte so den Römern eine empfindliche Niederlage zu.
Josef
Victor von Scheffel (1848): "Als die Römer frech geworden, simserim sim sim
sim sim, zogen sie nach Deutschlands Norden,
simserim sim sim sim sim.....Herr Quintilius Varus, wau, wau
wau. Herr Quintilius Varus, schnätterängtäng, schnätterängtäng,
In dem
Teutoburger Walde, Huh! Wie piff der Wind so kalte, Raben flogen durch die
Luft, Und es war ein Moderduft, Wie von Blut und Leichen
Plötzlich aus
des Waldes Duster, Brachen kampfhaft die Cherusker, Mit Gott für Fürst und
Vaterland, Stürzten sie sich wutentbrannt
....Und zu Ehren der
Geschichten, tat ein Denkmal man errichten, Deutschlands Kraft und Einigkeit
kündet es jetzt weit und breit:
"Mögen sie nur kommen!"
Quelle. Wer kennt das Lied nicht?
Auch wenn man heute weiß, dass die Schlacht 100 km
weiter nördlich
in Kalkriese bei Bramsche stattfand.
Hier liegt die westliche Aussichtsplattform.
Von der aus man das ganze Denkmal überblicken kann.
Hier hat man nicht vergessen, wenigstens zwei Statuen der Verlierer
aufzustellen.