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Lehrpfade? - Leerpfade!

Eigentlich wollte ich ja mit dem Bus ins Obertal.
Aber heute nacht war es sehr nass und auch jetzt kommt eine dunkle Wand auf Schladming zu.
Besser nicht zu weit von einer sicheren Bleibe entfernen, also das Auto nehmen.
Neues Ziel: Die Sölktäler, ausgezeichnet für seine vielen Lehrpfade.

Am stärksten interessiert mich der geologische Lehrpfad bei Obersölk.
Okay, man muss erst auf den "Koller-Parkplatz" und von da erreicht man ihn in einem 90-minütigen Marsch.
Aber auf der Straße baggert ein Bagger, was soll er auch sonst machen.
Nichts geht, wozu da ein Schild aufstellen?



Also der Moor-Lehrpfad an der Bräualm bei St. Nikolai. Parkplatz ist neben der Kirche.
Wetter ist gut, ich setze meine Sonnebrille auf und los geht´s.



Einige Gasthäuser im Dorf sehen recht schmuck aus.

Vom Parkplatz geht es eine Stunde zur Bräualm, wo der Moorpfad beginnt.
Bis dahin gibt es den Wasser-Lehrpfad. Als ich den erreiche, stecke ich die Sonnenbrille ein, nicht mehr notwendig!



Dieser Pfad ist so, wie ich ihn mir vorgestellt habe. So etwa alle Minute steht ein Schild und erklärt irgendwas,
was aber nicht zwingend mit dem Standort zu tun hat. Dem Käfer hat es vor allem der Straußfarn angetan.
Den hätte er aber besser live ansehen sollen, der war nämlich tatsächlich in der Gegend.



Unterwegs kommt man an einem mittelalterlichen Kalkofen vorbei.
Der ist mit mehr Liebe gebaut worden als der in Haiming.



Ein Schild weist mich darauf hin, dass ich in einem typischen U-Tal wandere, wie es von Eiszeitgletschern geformt wurde.
In der Mitte ist es flach, der Fluss kann richtig mäandrieren.
Und an den Seiten hat der Gletscher mehr abgetragen und es wird steiler.
Ein Fluss würde sich an der tiefsten Stelle eingraben und so ein V-Tal bilden.



Nach einer Stunde erreiche ich die Bräualm. Es gibt nur einen Weg weiter, aber kein Schild zum Moor-Lehrpfad.
Auf Verdacht gehe ich ne Viertelstunde hoch, kein Schild, weder als Info-Tafel noch als Wegweiser.
Nach Augenschein ist immer noch kein großes Moor in Sicht. Und es fängt leicht an zu nieseln.
Alles zusammen überzeugt mich: zurück!

Denn bastel ich mir eben meinen eigenen Moorpfad:



Das ist also das Torfmoos Sphagnum. Es wächst oben immer weiter, unten dagegen stirbt es ab. Daraus entwickelt sich später Torf.



Ganz schön filigran das Ganze.



Da es keine Wurzeln hat, nimmt das Torfmoos Wasser über die Blätter auf und saugt sich damit voll.
Ohne Wurzeln kann es also bei ausreichender Feuchtigkeit auch Steine besiedeln.
Im Hintergrund sieht man schon thymianähnliche Pflanzen, die auf der dünnen Torfschicht leben können.



So langsam werden die Wurzeln der hier vorher angesiedelten Bäume zugewachsen.
Irgendwann wird es der Fichte zu bunt und sie wird schwächer.



Dann kann ihr der Baumpilz den Rest geben.



Schließlich stürzt der Baum um. Im Inneren ist er nicht sehr fest und wird langsam ausgehöhlt.
In diesem Fall machen das Ameisen.



Es ist die Gesundheitspolizei des Waldes, die große Waldameise. Überall kribbelt es.



Auf festeren Bereichen ist der Boden auch geeignet für größere Pflanzen wie hier der gelbe (auch klebriger genannt) Salbei.



An den Blüten erfrischen sich die Schmetterlinge und sorgen für die Vermehrung der Blütenpflanzen.



Es gibt natürlich mehr Schmetterlinge.
Ich bin wieder am Auto, Sonnenbrille aufsetzen, Klärchen hat sich wieder den Weg frei gemacht.
Im Sonnenlicht wäre der Weg ja auch viel anstrengener gewesen....



Wieder am Auto und zurück nach Großsölk. Da gibt es ein Schloss.



Nach Eintritt (bzw. Vorzeigen meiner Card) kann man rein. Es gibt aber nur diesen Innenhof zu sehen.
Dadrin steht der Jesuitengarten. Hier sind die Pflanzen nach ihren medizinischen Wirkungen zusammengestellt.
Zugegebenermaßen hätte ich auch durch das Museum gekonnt, aber das ist nicht mein Fall.



Weil hier die beiden Klein- bzw Größsölkbach zusammenfließen, kann man also auch in das Kleinsölktal sehen.
Hier wird der Sölkner Marmor gebrochen, direkt an der Straße. Das staubt ganz schön.
Unten hat der Sölkbach die Marmorschicht durchbrochen in der Strubschlucht.
Von der Kleinsölker Seite geht kein Weg runter. Schade eigentlich.



Also zurück nach Großsölk. Aber auch da gibt es den Wanderweg 12 an der Bushaltestelle einfach nicht.
Okay, ein Bike-Pfad trägt den Namen Strubschlucht, aber ich habe kein Bike.
Ich gehe den Weg zu Fuß. Erst geht es ziemlich steil runter, bis der Bikepfad nach hinten abzweigt.
Mit dem Bike gilt es, Kilometer zu machen!
Ich gehe meinen Weg weiter. Dann hört er fast neben der Abbaustelle auf und ein Trampelpfad führt aufwärts.
Ich hätte jetzt abwärts gebraucht, denn da muss es sein.
Das war´s also. Das ist das Einzige, was ich von der Strubschlucht gesehen habe.

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