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Ferner gurgl ich ober Rotmoos

Heute geht es das Ötztal bis ans Ende hoch, der nächste Ort liegt schon in Italien.
Der Wetterbericht sagt Schauer und Gewitter vorher, da gehört der Friesennerz unbedingt in den Rucksack.
Und immer wieder ein ängstlicher Blick nach oben.
Es geht alles gut, nur auf der Rückfahrt musste der Busfahrer manchmal den Scheibenwischer einschalten,
sonst blieb es trocken, aber überwiegend bewölkt.



Das ist der obere Siedlungsteil von Obergurgl, wie es sich mir nach dem Aussteigen präsentierte.
Rechts ist bereits eine Gondel der Gondelbahn zu sehen, also nur Mut - hoch auf den Hohen Mut.



Der heilige Bernward beschützt von einer Hauswand aus mich und die anderen Bergsteiger, dann kann ja nichts schief gehen!



Und auch das Denkmal weist eindeutig in die Richtung.



Folgsam fahre ich hoch. Und von da an folge ich einer Wegbeschreibung, die ich aus dem Internet geholt habe. Klappte gut.
Ein Blick zurück zeigt in der Mitte den Hohen Mut (2670 m Ü.NN),
die Bergstation der Gondelbahn kann man gerade noch als weißen Strich ahnen.



In der dahinter liegenden Bergwand sieht man noch ein paar Kare, die mit Gletscher gefüllt sind.
Da links ist der Gletscher mittlerweile aufgetaut.



Der Weg sieht so aus, als ob er in dieses Tal führt.
Man sieht oben den Gaisbergferner, dann das durch die Grundmoräne abfließende Schmelzwasser und unten kommt ein Damm.
Das ist die Gletscherablagerung aus dem "Little Ice Age", das vom 15. Jahrhundert bis in das 19. Jh. dauerte.
Es ist also eine Endmöräne dieses Gletschers.



Und mein Weg biegt jetzt auch nach rechts ab zum Rotmoosferner.
Der versteckt sich ängstlich die ganze Zeit hinter Wolken und droht mit der Wetterprognose.
Der gelbe Punkt gibt an, wo ich etwa wieder abgedreht bin.
Beim roten Punkt beginnt scheinbar eine Linie nach hinten. Sie markiert die Obergrenze des Gletschers,
die Bergspitzen dadrüber hätte man bei einem Rundflug in der Eiszeit gesehen. Aber davon sind keine Fotos erhalten.



Ich gehe nicht mehr bis ganz an den Gletscher ran, sondern folge meiner Wegbeschreibung talabwärts.
Der "Damm", auf dem ich gehe, ist die Seiten- bis Endmoräne des Rotmoosferners.
Hier stieß der Rotmoosferner mit einer Nebenzunge aneinander.
Das ganze besteht also nur aus losen Steinen, die die Gletscher hier weggeworfen haben.
Wo bleibt deren Umweltbewusstsein?



Schade, dass ich mein Besteck nicht mit habe. Hier könnte ich jetzt also Granaten freirubbeln.



Bei dem Findling imponierte mir die verbogene Schichtung.



Und hier steht ein weiteres Kunstwerk: "Ötzis Fernsehsessel" von Ferner Rotmoos, vermutlich im Little Ice Age hergestellt.



Die Frage, worauf der Name "Rotmoos" anspielt, beantworte ich mit zwei Fotos.



Fast gleich neben dem Gletscher beginnen moorige Flecken, deren Moos auffällig rot gefärbt ist.
Wie und warum konnte ich nicht herausfinden.



Jetzt habe ich im Tal den Weg bis zum Fuß des Hohen Muts zurückgelegt.
Da liegt die Schönwieshütte. Der Name soll auf die vielen Blumen hinweisen, die dort blühen.
Naja, wenn Hahnenfuß schön ist!



Aber die haben einen schönen Swimmingpool da.



Er ist sogar belebt, wie diese Kaulquappe beweist.



Noch schnell ein wehmütiger Blick zurück zum Rotmoosferner. Er hält sich weiter bedeckt.



Nicht bei der Schönwieshütte, sondern weiter am Gletscher habe ich schöne Blümchen gesehen. Die Namen kenne ich nicht!



Nein, es sind nicht die Gleichen, auch wenn sie dicht nebeneinander wachsen.



Ja so blau, blau, blau blüht der Enzian. Diese Art hat schon etwas größere Blüten als der neulich, ist aber immer noch klein.



Es gibt aber auch leuchtend gelbe Blüten.



Dieser etwa 4 cm große Hundertfüßler lief mir über den Weg. Ich hatte aber ne rote Ampel, also kein Problem.



Hinter der schönen Wiese hat sich die Rotmoosache ein tiefes Tal eingekerbt.



Und noch etwas weiter stürzt sie einen 40 Meter hohen Wasserfall runter.



Auf meinem Weg nach Obergurgl liegt noch der unter Naturschutz stehende Zirbenwald.
Hier sollen einige Zirbelkiefern, wie wir sie nennen, über 300 Jahre alt sein.



Entsprechend können die unteren Äste von Flechten bewohnt sein.



Aber oben leben sie noch ganz kräftig.



Jetzt komme ich noch am Klettergarten Zirmwald vorbei, wo sich gerade eine fünfköpfige Familie abseilt.
(Ich hab sie live gezählt, nicht auf dem Foto!)



Wer hätte Angst, sein Kind hier alleine laufen zu lassen?



Vor Obergurgl wartet man bereits auf die Wintersaison.



Das ist mal ein Kunstwerk, dass auch ich gut finde.

Jetzt erreiche ich wieder Obergurgl und muss ne halbe Stunde auf den Bus warten.
Für meine Wanderung hatten die 5 Stunden veranschlagt. Ich habe es zwar ne halbe Stunde schneller geschafft,
aber durch den Busfahrplan hat es mir nichts genützt.
Also schlendere ich noch etwas durch die Gegend.



Das Bild ist für meinen Berliner Spross.
Das Bild darfst Du in Deine Sammlung aus den Dolomiten einverleiben!



Und das ist für SusDed: Schöne Grüße aus Obergurgl.
Ich könnte mir vorstellen. dass Du in 14 Tagen mit Deiner Oboe in diesem Gebäude sitzt. Viel Spaß dabei!

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