Hoffentlich kein Elefant im
Porzellanladen
Um 929 gründete König Heinrich I. (der Burgenbauer) die Burg
Misnia.
An ihrem Fuß entwickelte sich Meißen aus dem slawischen Dorf
Meisa am gleichnamigen Bach.
Die Siedlung erhielt 1332 Stadtrecht.
Die hier residierenden Bischöfe (Bistum Meißen,
gegründet 968) hoben die
Bedeutung der Stadt für die kulturelle Entwicklung Sachsens.

Meißen
1650 (Wikipedia)

Mit der S-Bahn kann man auch einiges Sehenswertes erspähen, wie die alte
Zigarettenfabrik
Yenidze

Und in Radebeul gibt es Weinberge.

Aber jetzt haben wir Meißen erreicht.
"Die Albrechtsburg auf dem Burgberg in Meißen ist
eines der bekanntesten spätgotischen
Architekturdenkmäler und gilt als
der erste Schlossbau Deutschlands. Ab 1471 ließen die
wettinischen
Kurfürsten und Herzöge von Sachsen dort an der Stelle einer älteren
mittelalterlichen
Burg ein Residenzschloss errichten. 1710 zog dort die
Meißner Porzellanmanufaktur ein.
Nach 1864 erfolgte eine erneute
Umgestaltung der Burg und eine Ausmalung zahlreicher Räume
mit
Historiengemälden. Heute ist die Höhenburg ein geschütztes Kulturgut
nach der Haager
Konvention und beherbergt eine Dauerausstellung zur wechselvollen Geschichte des Platzes.
Das ehemalige kurfürstliche Schloss
erhebt sich über hakenförmigem Grundriss auf einem
zur Elbe hin steil
abfallenden Felsplateau nördlich des Meißener Domes. Alle Geschosse
unter
der Trauflinie sind gewölbt, eine große Besonderheit im deutschen
Schlossbau, die einen
immensen finanziellen und entwerferischen Aufwand
bedeutete."

Später wurde die Burgmauer in die Stadtbefestigung integriert.

Und das ist die Albrechtsburg.

Viele Gebäude auf dem Burghügel haben etwas mit der herrschenden Kirche
zu tun.
So zum Beispiel die Dompropstei.

Und das Bischofsschloss.

Der Burgkeller gehörte früher zur Befestigungsanlage, wie der
abgebrochene Turm rechts
belegt.

Dafür hat man von dem "Balkon" einen guten Überblick.

Ach ja, die Kirche, natürlich steht auf dem Burgberg auch der Dom.
"Der Dom zu Meißen ist den Heiligen
Johannes und Donatus von Arezzo geweiht und trägt daher
den Namen St.
Johannis und St. Donatus. Donatus von Arezzo war Patron des alten
Bistums
Meißen und ist einer der Patrone des heutigen Bistums Dresden-Meißen.
Der Dom gehört zusammen mit der Albrechtsburg, dem
Bischofsschloss und der Dompropstei
zum Burgberg-Ensemble, das sich über
die Meißner Altstadt erhebt. Der Hauptteil der Kirche
erscheint als
einer der stilreinsten deutsch-gotischen Dome. Daneben verfügt er über
eine der
reichsten und wertvollsten Ausstattungen sächsischer Kirchen und zahlreiche Nebenräume von
der frühesten Gotik bis hin zur
ausgehenden Spätgotik"
Ich fürchte, deshalb haben die so hohe
Eintrittsgebühren.

In der Altstadt steht die kleinere Frauenkirche.

"Die evangelische Frauenkirche
in der Altstadt von Meißen ist eine spätgotische Hallenkirche.
Die Kirche ist ein
verputzter Steinbau, der Chor besteht aus Sandsteinquadern. Die
dreischiffige
Hallenkirche besteht aus dem kurzen dreijochigen Schiff
und einem Chor mit Fünfachtelschluss.
Strebepfeiler stützen das auf ansteigendem Gelände erbaute Gebäude, die des Chores sind teilweise
mit
Durchbrüchen versehen.
Das Bauwerk ist mit einem einheitlichen
Satteldach mit jeweils drei Zwerchdächern über den
Seitenschiffen
gedeckt. Ein massiger Westturm mit reichen Maßwerkblenden entstammt
in
den unteren Geschossen der Frühgotik, das abschließende quadratische
Geschoss ist spätgotisch,
trägt einen achteckigen Aufsatz von 1547 mit
einem breiten Umgang und wird mit einer Haube
mit Laterne abgeschlossen.
Das Innere wird durch die schlanken Achteckpfeiler und die
Parallelrippengewölbe nach dem Vorbild des Veitsdoms in Prag geprägt.
Der Chor ist mit
reichem Sterngewölbe abgeschlossen. In der Südwand des
Chores ist eine Sakramentsnische
mit Sandsteingewände eingelassen."

Der Turm taucht weiter unten noch mal auf.

Der Markt weist noch mehr sehenswerte Gebäude auf.

Das Rathaus wurde als Machtsymbol gegen die dominierende Kirche sehr
voluminös gebaut.

Heute ist die Porzellanmanufaktur nicht mehr auf dem Burgberg, sondern
auf Freiflächen
der Stadt.
"Der Alchemist Johann Friedrich Böttger behauptete Anfang des 18.
Jahrhunderts, dass er aus
wertlosen Materialien Gold herstellen könne. Als das dem sächsischen Kurfürsten August dem
Starken in Dresden
zugetragen wurde, ließ er Böttger in der Jungfernbastei
(östlich der
Brühlschen Terrasse in Dresden) einsperren, um ihn Gold herstellen zu
lassen.
Nach einigen Jahren wurde Johann Friedrich Böttger von
Ehrenfried Walther von Tschirnhaus
überzeugt, sich an dessen Versuchen
zur Herstellung von Porzellan zu beteiligen und begann,
Ende
September 1707 in der Porzellan-Forschung tätig zu werden.
Die
Experimente führten 1708 zur Erfindung des europäischen Porzellans.
Am 23. Januar 1710
erfolgte per Dekret von August dem Starken die
öffentliche Bekanntgabe einer Gründung der
„Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur“, die nach Einrichtung
einer Produktionsstätte in der Albrechtsburg in Meißen diese am 6. Juni
1710 übernahm.
Die Manufaktur ging 1806 als „Königlich-Sächsische
Porzellan-Manufaktur Meissen“ aus dem
Besitz der Krone in das Eigentum
des sächsischen Fiskus über. Im Zuge der verfassungsmäßigen
Erneuerung des staatlichen Eigentums nannte sich das Unternehmen ab 1918
„Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen“. In der DDR war die
Manufaktur ein Volkseigener
Betrieb. Seit dem 26. Juni 1991 firmiert sie
als „Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH“,
deren
Gesellschafter der Freistaat Sachsen ist."

"Das
Bremer Glockenspiel in der Böttcherstraße zwischen den Giebeln des
Hauses wurde im Mai
1934 eingeweiht. Es bestand aus 30 Meißner
Porzellanglocken, die außen blau und innen
vergoldet waren. Sie
hatten eine Größe von bis zu 210 Millimetern Höhe und einen Durchmesser
von bis zu 160 Millimetern. Nach der teilweisen Zerstörung – nur
sieben Glocken überstanden den
Zweiten Weltkrieg – wurde 1954 das zweite
Glockenspiel installiert. Im Gegensatz zu den ersten
Glocken wurden
jetzt rein weiße Glocken eingebaut. Das neue Glockenspiel wurde in das
alte
kupferne Rankenwerk gehängt, das in der ursprünglichen Form
wieder hergerichtet werden konnte."

Vergleichbares gilt für den Dresdner Zwinger.

Aber das kann Meißen auch. Die Frauenkirche enthält ein Glockenspiel aus
Porzellan.
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