Ein Ausflug in die Schweiz

Ostermontag, in der Glotze ist nix los und keiner lädt mich zum Kaffee ein. Und dann bestes Osterwetter. Wie wärs mit einem Ausflug in die Schweiz?
Für die sächsische Schweiz ist es aber noch zu früh. Doch bei Wolfsburg ist ja die Velpker Schweiz (Kreis Helmstedt) im Angebot.
Das Gebiet bestand aus Sandstein, der wegen seiner hohen Festigkeit seit 1640 für Bauzwecke genutzt wurde



Einige Beispiele von Bauwerken, die mit Velpker Sandsteinen erbaut wurden:
Das alte Hauptgebäude der Technischen Universität,

 

Die Staatsoper,



Das Residenzschloss, jedenfalls das Schloss vor der Kriegszerstörung. Nach dem Krieg wurden die alten Steine wieder verwertet. Woher die ergänzten Bausteine stammen, weiß ich nicht.



Das Herzog-Anton-Ulrich-Museum,



und der Brunnen auf dem Kohlmarkt. (sowie zur Wiederherstellung der im 30-jährigen Krieg zerstörten Kirchen und anderer Gebäude in der Umgebung).
Dadurch entstanden zahlreiche Kuhlen, in die das Grundwasser eingelaufen ist. So erklärt sich die Landschaftsform.



Das ist das Krebsloch, einer der größeren Seen.



Und das ist der Rest vom Steinbruch, den man nur noch mit nassen Füßen betreten kann.



Am Kuhloch hat man bei dieser Platte, die wohl in der vorletzten Kaltzeit die Oberfläche bildete, merkwürdige Rillen entdeckt.



Diese Rillen verlaufen von NO nach SO. Sie wurden vom Eiszeithobel eingeritzt, als der Gletscher mit Steinen am Grund über diese Platte rutschte.
Es sind in Niedersachsen seltene Gletscherschrammen, die etwa vor 200 000 Jahren entstanden..



Außerdem sind an einem Seitenarm des Kuhlochs rechts auffällige grüne Flecken zu erkennen.



Es sind Kesselmoore, sozusagen Baby-Hochmoore. In 1000 Jahren kann man hier ein großes Hochmoor besuchen.



Auf den Steinresten sind es eher Hochmoor-Embryonen.

Jetzt fahre ich weiter nach Uhry.



Ist das nicht ein Traumstrand?
Vor etwa 70 Millionen Jahren befand sich auf dem Gebiet des heutigen Uhrys ein Flussdelta, in dem sich feine Sande und Kiese ablagerten.
Es herrschte subtropisches Klima, deshalb hielten sich keine Mineralien im Sand. Es entstanden die weißen Sande, die fast vollständig aus Quarzsand bestehen.
"In der Saalekaltzeit vor rund 200.000 Jahren wurde über den feinen Sanden eine mehrere Meter dicke Schicht aus Sand, Kies und großen Findlingen abgelagert."
Man erkennt die Grenze an der Farbe.



Ist schon uhrig , solch weißer Sand.



Die Sande sind, offenbar durch den Druck der Eismassen, so verfestigt, dass sie auch im Wasser stabil liegen.



Auf dem Geo-Parkplatz sind einige Findlinge ausgestellt. So wie dieser 40-Tonner, der einer der größten Findlinge Niedersachsens ist.
300 weitere Findlinge wurden von hier in den Findlingsgarten Königslutter gebracht.
Leider fehlt eine Aussichtsplattform für die Kiesgrube.



Und was ist mit der Bachschwinde im Reitlingstal? Die letzten Monate waren ja regenreich, die Wabe hat also genug Wasser.



Hier ist Schluss. Das Wasser verschwindet am Grund der Doline.

Jetzt kommt noch ein kleiner Frühlingsstrauß:

      

Scharbockskraut und Buschwindröschen treten ja häufig in Massen auf.

   

Aber wenn man besser drauf achtet, entdeckt man auch Schlüsselblumen und geflecktes Lungenkraut.



Und was ich als Kind gehofft habe, ist, dass die Veilchen zu Mamas Geburtstag blühen, damit ich ihr ein Sträußchen schenken kann.
Jetzt nach der Erderwärmung ist es kein Problem mehr. Hoffentlich sind sie zum Geburtstag nicht verblüht.
Dieses Sträußchen ist also zum 100ten.

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